Man möchte gar nicht daran denken, aber es passiert täglich in ganz Deutschland: Ob aus einem Schreckmoment heraus oder vielleicht aufgrund von unerwünschtem Jagdverhalten – mit einem Mal ist der geliebte Hund verschwunden und kommt nicht mehr zurück…

Das Wichtigste überhaupt: Vorbeugen!

1. Entlaufen verhindern

Ja, na klar, kein Hundebesitzer riskiert wohl mit Absicht das Entlaufen seines Hundes. Doch oftmals stellt sich schon die Frage, warum ein Hund, der nicht sicher abrufbar ist, überhaupt abgeleint wird…
Eine gute Erziehung ist zur Vorbeugung natürlich das A und O. Und kann man sich darauf (noch) nicht verlassen, sollte man seinen Hund eben absichern, zum Beispiel über eine Schleppleine. Geschirr oder Halsband sollten grundsätzlich so sitzen, dass der Hund nicht heraus schlüpfen kann und natürlich sollte ein Garten, in dem sich der Hund aufhält, ebenso keine Möglichkeit zum Entlaufen bieten.

Doch selbst bei bester Erziehung und Absicherung, manchmal kommen einfach viele ungünstige Umstände zusammen. So wohl auch in unserem Fall, denn die zehnjährige Sheltie-Hündin war laut Besitzerin noch niemals zuvor verschwunden.
Hier geht’s zur „Story Behind“ – erfahre mehr über die entlaufene Sheltie-Hündin  

Deswegen kann ich nur jedem Hundebesitzer raten:

2. Den Hund registrieren

Wie wichtig es ist, dass der Hund registriert ist, um ihn im Notfall zuordnen zu können, konnten wir am Samstagabend feststellen. Rasse und Färbung, Name, Alter, besondere Kennzeichen und natürlich die Chip-Nummer sowie die eigenen Daten – das alles hilft, um einen Hund im Notfall schnell wieder nach Hause zu bringen.

Dafür gibt es in Deutschland übrigens zwei große zentrale Melderegister:
Tasso e.V. und Deutsches Haustierregister

Beide bieten diesen Service inklusive 24-h-Notruf-Hotline komplett kostenfrei an und finanzieren sich über Spenden.

Bei der Registrierung sollte man darüber nachdenken, ob die eigenen Daten bei Bedarf an den Finder heraus gegeben werden dürfen. Im Notfall wohl eine sinnvolle Option, um eine schnelle Übergabe des Hundes zu gewährleisten.

In jedem Fall ist es jedoch wichtig, die Daten aktuell zu halten. Wir hatten es am Samstagabend leider mit einer alten Adresse und ungültiger Handynummer zu tun – wie leicht hätte sich mit einer gültigen Nummer der Kontakt direkt herstellen lassen…

3. Den Hund kennzeichnen

Am schnellsten ist ein entlaufener Hund (wenn er sich einfangen lässt) wohl wieder zu Hause, wenn er so gekennzeichnet ist, dass sich der Kontakt zum Besitzer direkt herstellen lässt. Die aktuelle Handy-Nummer am Halsband oder Geschirr (ob als Marke oder in anderer Form) ist also nicht die schlechteste Idee.

Zudem gibt es seit einiger Zeit unterschiedliche Möglichkeiten GPS-Systeme einzusetzen, über die sich der entlaufene Hund in der Regel gut orten lässt.

4. Den Hund fotografieren

Von seinem geliebten Vierbeiner hat man in der Regel zahlreiche Fotos, aber oft gibt es darunter kein einziges, auf dem der Hund so getroffen ist, dass alle besonderen Kennzeichen auch gut zu erkennen sind. Daher ist zu empfehlen, ein entsprechendes Foto gezielt zu schießen und das jährlich zu aktualisieren.

 

Doch bei all den vorbeugenden Maßnahmen heißt es im Ernstfall: Ruhe bewahren und die richtigen Schritte befolgen.

Was tun, wenn dein Hund entlaufen ist?

  1. Wenn möglich: Unterstützung organisieren. Den eigenen Hund zu suchen, ist nicht nur eine große emotionale Belastung, es gibt auch so viel zu tun und man kann einfach nicht alles gleichzeitig machen.
  2. Erstmal vor Ort bleiben, denn viele Hunde (nicht alle) kehren zum Ausgangspunkt ihres Entlaufens zurück. Es gibt aber auch Hunde, die nach Hause laufen – allein schon aus diesem Grund macht es Sinn, sich direkt Hilfe zur Unterstützung zu holen.
  3. Direkt die wichtigsten Stellen informieren: Ordnungsamt bzw. Polizei, Tasso und/oder Deutsches Haustierregister und evtl. Tierheime/ Tierschutzvereine. Vor lauter Aufregung wird das oft vergessen, aber vielleicht wurde dein Hund ja bereits gefunden oder zumindest gesichtet – so bist du am schnellsten darüber informiert.
  4. Soziale Medien nutzen – allein in Facebook gibt es einige Gruppen, die sich nur mit der Suche entlaufener Hunden beschäftigen. Ein Posting mit entsprechendem Foto kann extrem hilfreich sein.
  5. Auf die Erfahrung der zentralen Melderegister wie z.B. Tasso vertrauen und weitere Schritte einleiten, z.B. Suchplakate erstellen.

 

Was tun, wenn du einen entlaufenen Hund gefunden hast?

  1. Wenn möglich, den Hund durch behutsames Einfangen erstmal sichern. Aber Achtung: Entlaufene Hunde sind oftmals extrem scheu. Einfangversuche bewirken dann leider das Gegenteil und vertreiben den Hund wieder. In dem Fall gilt, ihm aus für den Hund sicherer Entfernung vorsichtig zu folgen.
  2. Gibt es am Hund Hinweise auf den Halter oder sogar eine Telefonnummer? In dem Fall natürlich direkt den Halter kontaktieren.
  3. Ansonsten Fund- oder Sichtmeldung abgeben. Ordnungsamt bzw. Polizei, Tasso und/oder Deutsches Haustierregister und evtl. Tierheime/ Tierschutzvereine der Umgebung – vielleicht wurde der Hund bereits als vermisst gemeldet.
  4. Sollte es keine Kennzeichnung am Hund geben, ist es erforderlich den Chip auslesen zu lassen. Chiplesegeräte haben in der Regel Tierärzte, Tierheime und manche Polizeistellen.
  5. Je nach Fall müssen evtl. noch weitere Schritte eingeleitet werden, auch hier helfen die Zentralen Melderegister wie Tasso gerne weiter.

 

Ich habe mich bemüht hier die wichtigsten Punkte, die jeden Hundehalter betreffen, zusammen zu fassen. Je nach Fall und Situation ist es jedoch ratsam, sich von den zentralen Melderegistern beraten zu lassen und bei Bedarf auch weitere Experten hinzu zu ziehen.

 

Du hast auch schon Erfahrung zum Thema entlaufener Hund gemacht? Hilf‘ anderen mit deinen Erfahrungen und kommentiere hier…

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