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Adventskalender: Tür 12

Hi, ich bin Ramona vom meintraumhund.de-Team und darf heute das Türchen für euch füllen...

Hundetrainerin Ramona Bader mit ihrem Pudel

Wie mich Eddie’s Darmgesundheit an meiner Kompetenz als Hundetrainerin zweifeln ließ

Heute möchte ich eine recht persönliche Geschichte erzählen…

Nachdem 2019 unser geliebter Hund Henry weitergegangen ist ins Regenbogenland, war es so unfassbar leer bei uns im Haus. Nach langem Überlegen und hin und her haben wir als Familie beschlossen, dass ein Leben ohne Hund einfach nicht geht und so zog Anfang 2020 unser Pudelwelpe Eddie bei uns ein. Die Vorfreude war groß, der kleine Knirps kam an und wie sollte es anders sein: Wir waren alle im siebten Himmel. Die ersten Tage, vielleicht auch Wochen (ich weiß gar nicht mehr so genau), war alles gut. Er hat mit Freude gegessen, die Welt mit uns erkundet und sich entwickelt wie ein normaler Welpe.

Doch dann hat sich alles verändert. Ich kann nicht mal mehr sagen, ob die Veränderung ein schleichender Prozess oder eine plötzliche Veränderung war. Auf jeden Fall war Essen auf einmal ein Drama. Futter wurde über Tage komplett verweigert, dafür Galle erbrochen bis zum Abwinken.

Der kleine Schatz konnte nicht mehr ruhig und entspannt schlafen, draußen war alles furchtbar und aufregend, draußen war an Futter nehmen gar kein Denken mehr und wir waren gefangen in einer sich schnell nach unten drehenden Spirale. Wir alle spürten, dass es ihm nicht gut ging, war er auch klapperdürr in der Zwischenzeit.
Jedoch nahm das von außen niemand so wirklich ernst und so Sätze wie: „Ja, Hunde in der Pubertät haben das manchmal. Der merkt genau, dass er euch mit seinem nicht Fressen im Griff hat und steuert euch dadurch usw.“ Mein Bauch schrie immer: „Neeeeeein, das ist es nicht, ihm geht es nicht gut, er hat Schmerzen“, war aber letztlich gefangen in meiner Hilflosigkeit und Ahnungslosigkeit.

Nachdem auch die Häufchen immer schleimiger wurden, haben wir eine Kotprobe eingeschickt mit dem Ergebnis: Giardien. Erstmal Erleichterung: Es gibt endlich einen Grund für Nicht-fressen, Bauchweh, keine Konzentrationsfähigkeit usw. Also bekam er Medikamente gegen Giardien… die jedoch leider den Darm massiv strapazierten.

Hund am Meer

Nach der ganzen Prozedur dann die erschreckende Erkenntnis: Es ist kein Stück besser als zuvor. Nicht ein einziges klitzekleines Stückchen besser. Angewidertes Abwenden vom Futter, Galle erbrechen, weiteres Abnehmen, all das stand weiter auf dem Programm. Bis dahin hatten wir auch schon anderes Futter versucht, immer mit demselben Ergebnis, dass es strikt verweigert wurde. „Ja, so sind halt die Pudel!“ hieß es.

Naja und wie du dir vorstellen kannst: Ein Hund, der nicht isst, nicht gut schläft, der lernt auch nicht. Alles war einfach nur Stress für den armen kleinen Kerl und im Ergebnis habe ich ihn nirgends mehr mit hingenommen. Zum einen, um ihm den Stress zu ersparen und zum anderen auch, weil es mir offen gesagt einfach peinlich war, einen so nicht vorzeigbaren, nur fiependen und maximal gestressten Hund zu haben.

Um das Ganze etwas abzukürzen: Es wurde nicht besser.
Innerhalb seines ersten Lebensjahres waren noch zwei weitere Antibiotikagaben angesagt: Einmal auf Grund einer vermeintlichen Blasenentzündung (es war ein Blasenkristall, der sich auf Grund seines Nicht-Fressens gebildet hatte und durch Verrutschen und Verletzen von kleinen Gefäßen das Blut im Urin verursacht hat). Das andere Mal waren die Antibiotika tatsächlich notwendig auf Grund eines eitrigen Abszesses am Hals, wo auch immer der her kam.

Wie ich heute weiß, waren der Darm und die Darmflora einfach nur kaputt. Sein Gehirn konnte gar nicht mit den Nährstoffen versorgt werden, die er braucht, um überhaupt lernen zu können. Zu dieser Zeit ließ es mich einfach nur verzweifeln. Zum einen ging es unserem Hund offensichtlich nicht gut und zum anderen waren da Gedanken wie: „Das kann doch nicht sein! Was ich anderen Hundehaltern an die Hand gebe funktioniert – und meinen eigenen Hund bekomme ich einfach nicht hin. Vielleicht sollte ich mein Dasein als Hundetrainerin wirklich nochmals überdenken…“ usw.

Irgendwann konnten wir eine ganz tolle Tierheilpraktikerin und Ernährungsberaterin davon überzeugen, dass mit diesem Hund etwas nicht stimmte. Nach Blutuntersuchungen und aufwendigen Kotanalysen endlich der Beweis:
Diagnose „Leaky gut“ (englisch für „durchlässiger Darm“) – heißt: Die Löcher in der Darmwand sind viel zu groß, was wahnsinnige Schmerzen verursacht und eine normale Verdauung von Futter einfach unmöglich macht.
Einerseits Erleichterung, „Juhuuu, ich spinne nicht!“, andererseits eine echt bescheidene Diagnose. Eine langwierige Therapie beginnt… – zum Glück erfolgreich! Der Darm konnte „repariert“ und neu aufgebaut werden. Eddie konnte endlich essen, Gewicht zunehmen und lernen.

Hund am Meer

Heute haben wir einen gesunden, lebensfrohen Alltagsbegleiter, der für uns und unsere Kinder einfach unser bester Freund ist. Was geblieben ist: Durch das ständige Erbrechen von Galle hat er nahezu keinen Zahnschmelz mehr und dadurch richtig schlechte Zähne, was ihm momentan keine Probleme bereitet, aber in Zukunft noch zum Problem werden kann.

Um anderen Hundehaltern so ein Martyrium zu ersparen, hat sich mein Lebensgefährte Markus dazu entschlossen, eine Ausbildung zum ganzheitlichen Ernährungsberater für Hunde zu machen, hat diese in der Zwischenzeit auch abgeschlossen und jetzt noch ein mehrjähriges Studium zum Tierheilpraktiker aufgenommen.

Was will ich mit alledem sagen:

Wenn dein Hund Antibiotika bekommen muss, denk daran, den Darm danach wieder entsprechend aufzubauen – das sagt dir der Tierarzt häufig nicht. Und nein, es ist nicht normal, wenn ein Hund nicht frisst. Nein es ist nicht normal, wenn ein Hund ständig Gras grast wie eine Kuh. Nein, es ist nicht normal, wenn ein Hund immer und immer wieder weichen oder schleimigen Kot hat. Nein, es ist nicht normal, wenn ein Hund ständig Ohrenentzündungen hat. Nein, es ist nicht normal, wenn ein Hund einfach nicht zur Ruhe kommen kann. Nein, es ist nicht normal, dass ein Hund scheinbar völlig lernresistent ist. Nein, es ist nicht normal wenn ein Hund sich ständig kratzt. Nein, es ist nicht normal, dass ein Hund Mundgeruch hat oder stinkt…

Das alles hat einen Grund und so so so häufig liegt die Ursache für all das im Darm und ich kann nur jeden von euch dazu anhalten: Nehmt all diese Symptome wirklich ernst und holt euch Hilfe. So häufig steckt eine körperliche Ursache dahinter.

Natürlich brauchen wir ein gutes Ruhetraining, denn die meisten Hunde müssen Ruhe (zumindest situativ) tatsächlich lernen. Natürlich kann ich mir meinen Hund auch zur „Schleckigkeit” (für die Nicht-Schwaben: „Mäkeligkeit“) erziehen, z.B. indem ich ihm ständig etwas anderes zu Fressen anbiete nur weil er das aktuelle gerade wenig schmackhaft findet.
Natürlich ersetzt all das nicht die Tatsache, dass wir unseren Hund erziehen dürfen.

ABER: Ein gesunder Darm ist eine elementare Voraussetzung, damit Erziehung und Arbeit mit unserem Hund überhaupt nachhaltig möglich ist. Auch wir Menschen möchten bei Magen-Darm-Symptomen in Ruhe gelassen werden und sind nicht aufnahmefähig. Auch fällt es uns unfassbar schwer, uns zu konzentrieren, wenn wir ständiges Bauchgrummeln, Schmerzen oder Sodbrennen haben. 😉 Oder aber unserem Körper wichtige Nährstoffe fehlen, weil sie der Darm nicht absorbieren kann…

…wie schön, wenn wir hier unseren Hunden ganzheitlich helfen und die körperliche Ebene berücksichtigen.

Chrissy hat hierzu auch mal einen tollen Blogbeitrag geschrieben, schaut da auch gerne nochmal rein… 😉

In diesem Sinne wünsche ich euch allen eine wunderschöne Weihnachtszeit!

Eure Ramona

Jetzt bist du dran!

Wir freuen uns, etwas von dir und deinem Hund zu sehen! Erzähl uns, wie es euch mit vielleicht ähnlichen Herausforderungen ergangen ist und poste ein Foto oder Video davon auf Instagram oder Facebook.

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Bevor du loslegst, beachte bitte einige Hinweise

Wir bieten dir im Adventskalender einige Impulse, Ideen und Übungen zum Umsetzen an.

Bitte denke daran: Jeder Hund ist individuell. Beim einen Hund dauert alles etwas länger, beim anderen geht es schneller. Passe Tempo und Schwierigkeit an deinen Hund, seinen Trainingsstand, seinen Gesundheitszustand und seine Bedürfnisse sowie Wetterverhältnisse und Trainings-Setting an. Gestalte die Übungen und Impulse kleinschrittig, gönne deinem Hund Pausen und schließe immer positiv ab. 

Es geht um Spaß und um ein entspanntes Miteinander – vergiss die Leichtigkeit also nicht und hab einfach Freude an der gemeinsamen Umsetzung mit deinem Hund! 🙂

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Ich hoffe, dir hat mein Impuls aus dem heutigen Türchen gefallen. Ich freue mich sehr, wenn du Spaß an der Umsetzung hast.

Ich bin Ramona vom meintraumhund.de-Team und durfte heute dieses Türchen für dich füllen.

Ich lebe mit meiner Familie und unserem Großpudel Eddie in Bayern im Landkreis Günzburg und betreue vor allem die Teams im Erfolgscoaching.

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