Urlaub mit Hund – traumhaft oder Albtraum?

Urlaub mit Hund kann ja wirklich traumhaft sein… oder eher ein Albtraum?

Immer wieder erreichen mich vor allem nach den Ferien Trainingsanfragen, da der lang ersehnte Urlaub leider so gar nicht entspannt war, sondern alle Nerven gekostet hat, weil der Hund eine „Katastrophe“ war.

Bei einigen sind es „nur“ einzelne katastrophale Momente in einem sonst recht entspannten Urlaub und wieder andere Mensch-Hund-Teams haben einfach eine tolle und entspannte Zeit…

Was macht hier den Unterschied?

Was braucht es für den entspannten Urlaub mit Hund?

Hier die 6 Top-Tipps, damit der Urlaub mit Hund entspannt wird:

 

[1] Leinenführung

Klingt simpel – ist es für sehr viele Hunde aber nicht.

Dein Hund läuft schon zuhause nur so lala an der Leine? Vielleicht zieht er ja nicht dauern, aber wenn er etwas sieht oder riecht, dann will er eben hin?

An fremden Orten wird das in der Regel nicht besser. Erst recht nicht, wenn dann noch andere Personen dabei sind. Ganz abgesehen von den vielen neuen Eindrücken an anderen Orten, den neuen Gerüchen, Geräuschen, anderen Menschen und dann sind da vielleicht auch noch andere Hunde…

Tipp 1 ist also: Trainiere die Leinenführung an fremden Orten auch zuhause.

Fahre fremde Orte an und bringe deinem Hund bei, dass gerade an solchen Orten nichts Spannendes passiert und es nur darum geht, mit dir entspannt und orientiert mitzulaufen.

Denn die Leinenführung ist die wichtigste Basis, um dich auch im Urlaub entspannt mit deinem Hund bewegen zu können…

 

[2] Sicherer Rückruf & orientierter Freilauf

Dein Hund soll im Urlaub, wo es erlaubt und möglich ist, frei laufen dürfen? Dann ist es natürlich wichtig, dass er im Freilauf ansprechbar ist und bei Bedarf auch sofort auf dein Rufen zu dir kommt. Der sichere Rückruf ist hier dein Joker. Denn wenn du dich darauf verlassen kannst, ist der Freilauf natürlich auch im Urlaub möglich.

Doch ich gebe zu:

In meinem Alltag und unserem Training ist der sichere Rückruf eher ein „nice to have“ – denn stimmt die Basis, brauchen wir ihn einfach nicht.

Natürlich wird er trotzdem trainiert, falls wir ihn doch mal benötigen. Für völlig unnötig halte ich ihn also ganz und gar nicht.

Aber viel wichtiger ist mir, dass mein Hund sich draußen sowieso an mir orientiert, meinen vorgegeben Radius von sich aus einhält, dass wir entspannt GEMEINSAM unterwegs sind. Und dass mein Hund zu jeder Zeit ansprechbar ist – nicht nur mit dem sicheren Rückruf.

Tipp Nr. 2 ist also: Trainiere den sicheren Rückruf und vor allem den entspannten orientierten Freilauf.

 

[3] Ruhe

Und wieder komme ich mit dem großen Thema Ruhe daher… aber es ist und bleibt einfach einer der wichtigsten Bausteine im entspannten Zusammenleben mit deinem Hund.

Egal, wo du bist: Wenn dein Hund Ruhe gelernt hat, auf seiner Decke oder eben einfach einem zugewiesenen Platz entspannen und sich „raus halten“ kann, dann ist das definitiv schon die halbe Miete!

Das bedeutet zum einen Ruhe in eurer Unterkunft – ganz gleich, ob ihr in einer Ferienwohnung oder im Hotel wohnt oder vielleicht campen seid.

Hat dein Hund das Ruhen auf seinem Platz gelernt, kommt er auch hier auf ausreichend Schlaf und fühlt sich auch in unbekannter Umgebung sicher und wohl. Und das ist wichtig, um den Urlaubsalltag mit all seinen neuen Reizen, entspannt bewältigen zu können. Idealerweise kann dein Hund hier sogar (zumindest für kurze Zeit) entspannt allein bleiben, falls man mal etwas ohne Hund erledigen muss oder möchte.

Der zweite wichtige Punkt ist dann die „Ruhe unterwegs“.

Gerade im Urlaub sind wir häufig viel mehr gemeinsam mit dem Hund unterwegs und an der frischen Luft als in unserem Alltag. Wenn dein Hund hier nicht zur Ruhe kommt oder gar den ganzen Tag in erhöhter Anspannung ist, zieht das meist Folgen nach sich. Denn zu wenig Ruhe und Schlaf hat direkte Auswirkungen auf das Grunderregungslevel deines Hundes, auf sein Nervenkostüm, seine Anspannung oder Gelassenheit, seine Lernfähigkeit und natürlich auch wieder auf die Fähigkeit gut zu ruhen. Ruhe unterwegs ist also wichtig – ob für einen entspannten Tag am Strand, in den Pausen beim Wandern oder wenn wir Menschen zum Essen oder Trinken einkehren…

PS: Wenn du das Thema mit deinem Hund noch angehen solltest und möchtest, dann findest du hier mein beliebtes Ruhetraining im Angebot:

>> „In der Ruhe liegt dir Kraft“ – DER Ruhekurs für einen entspannten Hund <<

 

[4] Hundebegegnungen und Jagdverhalten

Ja, das ist kein Geheimnis: Wenn dein Hund in Hundebegegnungen die Fassung verliert oder bei Hasen, Vögeln oder anderem Wild gerne zum Jäger wird, beeinflusst das euren Urlaub mit Sicherheit. Wie gut kannst du dich entspannen, wenn du ständig die Umgebung scannen musst und dein Hund jederzeit plötzlich auf 180 sein kann…?

Nun, ich wünschte, ich hätte dir hier DEN einen Tipp, der dieses Problemchen sofort für den Urlaub löst – den gibt es leider nicht.

Die gute Nachricht ist: Entspannte Hundebegegnungen und auch Anti-Jagdverhalten lassen sich mit einem ganzheitlichen Ansatz natürlich wunderbar erarbeiten.

Hast du die richtigen Dinge an der Hand, kannst du dann natürlich auch den Urlaub zum Training nutzen – mit entsprechender Gelassenheit und Zeit außerhalb des trubeligen Alltags.

Ansonsten hilft aber schon mal ein gutes Management!

Sichere deinen Hund gut ab, sorge für ausreichend Abstand und hab „Notfall-Pläne“ an der Hand. Falls sich dein Hund in solche schwierigen Situationen zum Beispiel bestechen lässt – just do it! Natürlich ist das nicht „echt“ und rettet euch vermutlich nicht immer, aber wenn es die eine oder andere Situation im Urlaub erleichtert, hast du doch schon gewonnen.

Und reagiere in schwierigen Situationen früh, um deinem Hund in ein alternatives Verhalten zu helfen oder Fehlverhalten zu unterbinden. Sehr früh! Eine liebe Kollegin hat hier mal treffend formuliert: Lösche lieber die Kerze als das brennende Haus…

Und wenn du wirklich etwas verändern möchtest, dann trau dich und geh eure Themen mit allen Bausteinen, die dazu gehören, an. Falls du dabei meine Hilfe möchtest, schau dir gern das Erfolgscoaching an:

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[5] Plane realistisch

Auch das gehört dazu. Möglicherweise ist dein Hund einfach noch nicht so „alltagstauglich“ bzw. „urlaubstauglich“ wie gewünscht. Aber dann lassen sich die Urlaubspläne vielleicht so gestalten, dass ihr trotzdem eine tolle und entspannte Zeit habt.

Überlege dir schon vorher: In welchem Setting und mit welchen Plänen fühlt ihr euch wohl und könnt so entspannte Tage verbringen? Du kennst deinen Hund am besten: Was kann dein Hund schon gut und sicher leisten und was eben nicht?

Wähle dein Urlaubsziel entsprechend und ebenso euer Programm für die Urlaubstage… so kann es ein entspannter Urlaub werden, auch wenn eben noch nicht alles in Sachen Hundeerziehung easy klappt.

Und ja, manchmal kann auch ein guter Plan sein, den Hund für die Woche Urlaub in liebevolle und kompetente Hände zur Betreuung zu geben, um Dinge zu tun, die gemeinsam einfach (noch) nicht möglich wären. Um danach wieder gut erholt und motiviert die gemeinsamen Ziele anzugehen…

All das ist natürlich ganz individuell – doch eine realistische Planung kann einen großen Unterschied machen und den Erholungsfaktor im Urlaub immens beeinflussen.

 

[6] Nimm dir Zeit und investiere in die ersten Tage

Kläre in den ersten Tagen mit deinem Hund ganz in Ruhe die Regeln vor Ort, um davon dann den Rest des Urlaubs zu profitieren.

Warum? Hunde lernen auch situativ und ortsbezogen. Das ist der Grund, warum sich viele Hunde auf dem Hundeplatz als wahrer Musterschüler zeigen und im Alltag scheint das Gelernte dann häufig vergessen.

Es ist also ganz entscheiden, was wir in den ersten Tagen als Idee setzen, welche Regeln an diesem fremden Ort gelten. Umso entspannter wird der Rest des Urlaubs für dich und auch für deinen Hund, wenn er weiß, was von ihm erwartet wird.

So bespreche ich an Tag 1 im Urlaub, dass hier die gleichen Regeln gelten wie zuhause. Dass wir uns also auch an diesem neuen Ort an lockerer Leine bewegen, andere Hunde und Menschen uns erstmal nichts angehen, wir am Strand und Wasser grundsätzlich entspannt gemeinsam unterwegs sind, meine Hunde gerne „Hundedinge“ tun dürfen, sich aber dennoch bitte an mir orientieren und jederzeit ansprechbar sind und dass Jagen in unserer Gemeinschaft ein absolutes Tabu ist. Sind diese Regeln geklärt, ist der Urlaub natürlich entsprechend entspannt und wir können auch lustige Action-Einheiten einbauen…

 

Deine Meinung? Deine Fragen? Dein Feedback?

Nun bin ich gespannt, was du zu den Tipps sagst und hoffe natürlich, sie helfen dir für den nächsten entspannten Urlaub. Wie immer freue ich mich riesig über dein Feedback und jeden Kommentar unter diesem Artikel – also lass gerne (wenn auch nur ganz kurz) von dir hören oder lesen! 🙂

Vielleicht hast du ja auch noch einen tollen Tipp für den entspannten Urlaub mit Hund? Dann immer her damit! 🙂
Oder hast du noch Fragen zum Thema Urlaub mit Hund?
Soll ich vielleicht noch mehr von unserem Urlaub an der Ostsee erzählen und zeigen?

Auf Instagram habe ich übrigens ein kleines Story-Highlight zu unserem Ostsee-Urlaub erstellt und dort berichte ich ja auch aus unserem sonstigen Alltag. Auch wenn ich weiß, dass nicht alle meine Leser auf Instagram sind, bietet Instagram in diesem Fall eine tolle Möglichkeit auf einfachem Wege mit Fotos, Videos und kleinen Berichten auf dem Laufenden zu halten. Wenn du also neugierig bist, freue ich mich, wenn wir auch dort in Kontakt bleiben…

In jedem Fall alles Liebe für dich und deinen Hund!

Deine Chrissy

 

 

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