3 Tipps für Hundebesitzer im Krankheitsfall

 

Ich bin in den letzten Wochen recht häufig gefragt worden, was ich denn mit Mayla und Cleo mache, wenn ich krank bin. Wie laste ich sie aus oder beschäftige ich sie, was sind meine Notfall-Pläne? Wie funktioniert das: Krank mit zwei Hunden?

Auch wenn ich dir von Herzen wünsche, dass du nicht krank bist oder wirst, möchte ich darauf heute unbedingt genauer eingehen. Denn für den Fall der Fälle vorbereitet zu sein, ist schon mal die halbe Miete. 😉

Deswegen habe ich hier die besten 3 Tipps für den Krankheitsfall für dich und werde im Anschluss natürlich auch noch genauer von Mayla und Cleo berichten.

 

Tipp 1: Indoor-Auslastung

Es gibt soooo viele Möglichkeiten, deinen Hund in den eigenen 4 Wänden zu beschäftigen und auszulasten. Je nach Trainingsstand deines Hundes, euren Vorlieben und natürlich auch deiner Symptome und ihrer Ausprägung (also wie krank du bist) kannst du hier aus zahlreichen Ideen wählen.

 

Indoor-Beschäftigung #1:

Geht es dir gut genug, dich mit deinem Hund etwas zu beschäftigen und sogar zeitweise aus dem Bett aufzustehen, dann empfehle ich dir natürlich die 6 Top-Indoor-Ideen aus meinem Video:

Jetzt Indoor-Ideen anschauen

Hier ist wirklich für jeden Hund etwas dabei und zudem sprechen wir hier von wert- und sinnvollen Ideen zur Auslastung, die sich positiv auf eure Beziehung und Erziehung auswirken. Also auch wenn du nicht krank bist: Viel Freude mit dem Video!

 

Indoor-Beschäftigung #2:

Wenn du jedoch kaum aus dem Bett kommst, könnten dir die sinnvollen Ideen zur Indoor-Auslastung vielleicht schon zu viel abverlangen. Hier bieten sich dann tatsächlich (zumindest für wenige Tage) Ideen an, bei denen sich dein Hund eher selbst beschäftigt.

Dazu zählen natürlich der Schnüffelteppich und andere Ideen zur Leckerli- bzw. Futtersuche. Auch ein gefüllter Kong, etwas zum Kauen oder Intelligenz-Spiele können hier ein schöner Zeitvertreib sein. Hier habe ich kein Video für dich, weil es davon schon soooo viele im Internet zu finden gibt – da wirst du sicherlich fündig.

 

Indoor-Beschäftigung #3:

Vielleicht geht es dir auch gut genug, etwas mit deinem Hund zu tun – jedoch bist du ans Bett gefesselt.

Diese Situation hatte ich vor ein paar Jahren nach einer Knie-Verletzung und hier habe ich tatsächlich einfach all die Dinge umgesetzt, die mit Mayla auf oder neben dem Bett gut möglich waren. Meine liebste Beschäftigung war hier (um auch ein wenig Bewegung ins Spiel zu bringen), Mayla von der einen Bettseite ums Bett herum zur anderen Seite laufen zu lassen. Dort gab es dann jeweils ein Leckerli und die eine oder andere Aufgabe, wie z.B. Sitz, Platz, Kopf ablegen, Pfoten aufs Bett, Männchen, usw. – und im Anschluss wieder das Signal „außen“, um auf die andere Seite des Bettes zu kommen.

Ergänzung einer Leserin (danke dafür!): Medical Training!
Oft kommt es zu kurz und wenn man es braucht und nicht geübt hat, ist es zu spät. Dabei ist es so wichtig! Wir üben an ruhigeren Tagen gerne unser Kooperationssignal, Krallen schleifen, Zecken ziehen, Ohr-und Augentropfen geben, Schuhe anziehen, Verbände anlegen etc. Auch den Maulkorb (natürlich einen gut sitzenden) kann man an solchen Tagen super auftrainieren.

 

Bei allen Auslastungs- und Beschäftigungsideen gilt:

Achte auf das Erregungslevel deines Hundes und baue bei Bedarf ruhige Übungen und Pausen ein!

Denn du hast nichts gewonnen, wenn dein Hund bei der Aktivität so „hoch fährt“, dass er zwar beschäftigt war, aber die Stresshormone im Körper ihn anschließend leider nicht zufrieden und glücklich ruhen lassen.

Auch hier gilt: Manchmal ist weniger mehr. 😉

 

Tipp 2: Erlernte Ruhe

Ja, sorry, ich weiß, ich wiederhole mich… immer dieser Fokus auf das Thema Ruhe. *schmunzel*

Aber es ist nun einmal so:

Ruhe ist nicht alles, aber ohne Ruhe ist alles nichts!

Cleo und Mayla haben unsere Krankheitstage unter anderem deswegen so enorm gut und entspannt überstanden, weil Ruhe sowieso ein fester Bestandteil in unserem Alltag ist.

Auch die kleine Cleo (vor Weihnachten gerade mal gute 6 Monate alt) hat schon gelernt, dass man auch dann ruhen kann, wenn man eigentlich gerade gar nicht müde ist.

Und dass es Tage gibt, an denen einfach nicht so viel passiert. Dafür gibt es bei uns natürlich auch Tage, an denen viel mehr als sonst passiert. Mal so, mal so. So einfach ist das.

Und was bei uns „so einfach“ ist, ist für viele Hunde eine wirklich große Herausforderung.

Deswegen empfehle ich dir von Herzen: Falls noch nicht geschehen, geh das Thema „Ruhe“ mit deinem Hund an. Das ist nicht nur im Krankheitsfall, sondern auch auf so vielen anderen Ebene für dich und vor allem deinen Hund wertvoll…

Falls du dabei meine Unterstützung möchtest, findest du hier mein umfangreiches Ruhetraining:

Jetzt „In der Ruhe liegt die Kraft“ entdecken

Und du wirst sehen: So lassen sich einzelne Krankheitstage natürlich viel leichter und entspannter überbrücken und gleichzeitig wird dein Hund und euer gesamter Alltag entspannter…

 

Tipp 3: Ein gutes Netzwerk

Und dennoch – egal wie entspannt und ruhig dein Hund ist – natürlich muss er irgendwann mal raus… zumindest um sich zu lösen. Und sicherlich freut er sich auch über Bewegung, Training oder einen Spaziergang.

Mal eben in den Garten oder vor die Tür, damit sich dein Hund lösen kann, bekommst du vielleicht auch krank noch hin. Aber spätestens für den Spaziergang fehlen dir vermutlich gerade in den ersten Tagen die entsprechenden Kräfte – schließlich braucht dein Körper Ruhe und gehört ins Bett.

Hier ist mein Tipp tatsächlich: Schaffe dir ein gutes Netzwerk!

Wer kann im Fall der Fälle mal einspringen und dich unterstützen?

Gibt es Hunde-Freunde, die deinen Hund einfach zum Spaziergang mitnehmen können oder gibt es jemand in der Familie oder im Freundeskreis, dem du deinen Hund anvertrauen kannst?

Und ja, keine Frage: Umso besser dein Hund erzogen ist, desto einfach wird es sein, jemanden zu finden, der ihn sehr gerne für einen Spaziergang abholt – und das vielleicht nicht nur einmalig. 😉

Falls du tatsächlich niemanden hast, dem du deinen Hund für einen Spaziergang oder zum Versorgen anvertrauen kannst, dann gibt es natürlich noch andere Optionen:

Dogwalker, Hundesitter oder Hundepensionen.

Hier findest du zum einen ausgebildete und kompetente Hundeexperten, zum anderen gibt es aber auch Plattformen, auf denen sich Privatpersonen zum Hüten und Spazieren gehen anbieten.
Egal ob Privatperson oder Profi – ich empfehle dir auch hier, dich rechtzeitig mit dem Thema auseinander zu setzen und genau zu prüfen:

Was bzw. wer passt wirklich für dich und deinen Hund?

Stelle den Kontakt für den Notfall also schon im Vorfeld her und mach einen Kennenlern-Termin oder -Spaziergang aus. So kannst du dir dann auch sicher sein, dass es bei Bedarf für dich und deinen Hund das Richtige ist. Und ja, das ist natürlich eine finanzielle Investition – doch die wird sich bei Bedarf sicherlich lohnen.

 

Und hier nochmal auf einen Blick…

3 Tipps für Hundebesitzer im Krankheitsfall

Tipp 1: Beschäftige deinen Hund einfach indoor

Tipp 2: Bringe deinem Hund Ruhe bei

Tipp 3: Schaffe ein Netzwerk, das im Notfall helfen kann

 

Ich hoffe, die Tipps sind hilfreich für dich und natürlich freue ich mich immer über Feedback von dir! 🙂

Hast du vielleicht noch Fragen?

Wie sind deine Lösungen und Notfall-Pläne im Krankheitsfall?

 

 

Und wie versprochen erzähle ich dir natürlich gerne auch noch von Mayla & Cleo:

Unsere „Krankentage“ mit Labrador-Seniorin Mayla und Labrador-Junghund Cleo oder auch:

Wenn Herrchen und Frauchen gleichzeitig krank werden…

Ich muss gestehen, dass wir hier für den Krankheitsfall schon ganz gute Bedingungen hatten (für die ich enorm dankbar bin) – und dennoch bin ich mächtig stolz auf Cleo, wie sie die Zeit gemeistert hat…

Wie oben schon erwähnt, haben wir den großen Vorteil, dass Ruhe selbst bei Cleo schon recht gut im Alltag erarbeitet und installiert ist und die beiden Mädels dementsprechend sowieso den Großteil der Zeit einfach mit uns im Bett und auf der Couch gechillt haben. Das war wichtigste Basis für die gesamte Zeit.

Außerdem hat es meinen Schatz und mich glücklicherweise nicht zeitgleich, sondern mit 2 Tagen Abstand erwischt. Als ich also völlig flach lag und mich um nichts (wirklich gar nichts!) kümmern konnte, ging es meinem Schatz zumindest so gut, dass er die Hunde füttern und auch mal in den Garten lassen konnte.

Und ja, mit Garten ist in so einem Fall natürlich alles ein wenig einfacher als noch vor 1,5 Jahren in unserer Dachgeschoss-Wohnung. So konnte Cleo (als es uns dann etwas besser ging) auch einfach mal mit einem Spielzeug im Garten ein wenig flitzen und toben – natürlich gab es hier erst nur kleine Einheiten, aber die machen es einem jungen Hund dennoch leichter, den Rest des Tages wieder zu ruhen. 😉

Weiterer Plus-Punkt bei uns: Mayla hat hier und da doch tatsächlich völlig unerwartet Babysitter gespielt! Das heißt, sie hat sich mit Cleo auf „Spiele“ ums Spielzeug oder kleine liebevolle Rangeleien eingelassen. Hier behalten wir die Beiden zwar gut im Blick und unterbrechen das Ganze auch bei Bedarf, doch auch hier hat sich ausgezahlt, was wir die letzten Monate bereits intensiv in die richtigen Bahnen gelenkt haben.

Nach ein paar Tagen ging es mir dann zumindest so gut, dass ich einzelne kleine Einheiten zur Indoor-Beschäftigung umsetzen konnte. Und mein Schatz hat die ersten kleinen Gassi-Runden mit Mayla und dann auch mit Cleo übernommen.

Wieder ein paar Tage später konnten wir dann schon gemeinsame kleine und sehr langsame Spaziergänge unternehmen. Doch egal wie langsam: Das hat uns allen natürlich sehr gutgetan. Von da an sahen die Tage bis zu unserer Genesung und dem Start in den Alltag diese Woche eigentlich immer gleich aus: Viel Ruhe, 1-2 Spaziergänge am Tag (die wir langsam wieder ausweiten konnten) und hier und da ein wenig Indoor-Auslastung.

Das Training von Cleo kam in diesen Wochen natürlich ein wenig kurz – doch kein Problem, das holen wir wieder auf. Und umso mehr Freude macht es doch, wenn man dann wieder motiviert ins Training einsteigen kann… – findest du nicht auch?

Hast du noch Fragen? Dann schreib mir gerne einen Kommentar… – bis dahin ganz liebe Grüße!

 

 

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